Fehlzeiten-Report der AOK

Der jährliche Fehlzeiten-Report der AOK wertet die Arbeitsunfähigkeit ihrer Versicherten aus und beschäftigt sich jeweils mit einem aktuelle Schwerpunktthema des Betrieblichen Gesundheitsmanagements – 2025 mit dem Thema „Künstliche Intelligenz und Gesundheit“.

Ausgewählte Ergebnisse: Arbeitsunfähigkeit

  • Der Krankenstand im Jahr 2024 veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr kaum und lag bei 6,5 % (2023: 6,6 %). Im Schnitt waren die AOK versicherten Beschäftigten 23,9 Kalendertage arbeitsunfähig
  • Für fast zwei Drittel aller AOK-Mitglieder (63,6 %) wurde mindestens einmal im Jahr eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt. Damit lag die Arbeitsunfähigkeitsquote um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr (2023: 63,9 %).
  • Das Fehlzeitengeschehen wird hauptsächlich von sechs Krankheitsarten dominiert. Im Jahr 2024 gingen 19,8 % der Fehlzeiten auf Muskel- und Skelett-Erkrankungen und 15,1 % auf Atemwegserkrankungen zurück, danach folgten psychische Erkrankungen (12,5 %), Verletzungen (9,3 %) sowie Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane (4,5 bzw. 3,9 %).
  • Im Vergleich zu den anderen Krankheitsarten kommt den psychischen Erkrankungen nach wie vor eine besondere Bedeutung zu: Seit 2014 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 47 % zugenommen.
  • Im Jahr 2024 wurden erneut mehr Fälle aufgrund psychischer Erkrankungen (12,5 %) als aufgrund von Herz-und Kreislauf-Erkrankungen (4,5 %) registriert. Die durchschnittliche Falldauer psychischer Erkrankungen war im Jahr 2024 mit 28,5 Tagen je Fall mehr als doppelt so lang wie der Durchschnitt mit 10,5 Tagen je Fall im Jahr 2024.
  • Neben den psychischen Erkrankungen verursachten insbesondere Verletzungen (19,2Tage je Fall), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (18,3 Tage je Fall) sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen (15,7 Tage je Fall) lange Ausfallzeiten. Auf diese vier Erkrankungsarten gingen 2024 bereits 60 % der durch Langzeitfälle (> sechs Wochen) verursachten Fehlzeiten zurück.
  • Langzeiterkrankungen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen verursachten weit mehr als ein Drittel der Ausfalltage (39,9 % der AU-Tage). Ihr Anteil an den Arbeitsunfähigkeitsfällen betrug jedoch nur 3,3 %. Bei Kurzzeiterkrankungen mit einer Dauer von ein bis drei Tagen verhielt es sich genau umgekehrt: Ihr Anteil an den Arbeitsunfähigkeitsfällen lag bei 37,2 %, doch nur 7,1 % der Arbeitsunfähigkeitstage gingen auf sie zurück.
  • Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zufolge verursachten im Jahr 2023 886,2 Mio. AU-Tage volkswirtschaftliche Produktionsausfälle von 128 Mrd. Euro bzw. 220,9 Mrd. Euro Ausfall an Produktion und Bruttowertschöpfung.
  • Im Jahr 2024 wurde in fast allen Branchen eine leichte Verringerung des Krankenstandes im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. In der Branche Gesundheits- und Sozialwesen lag der Krankenstand mit 7,4 % am höchsten. Ebenfalls hohe Krankenstände verzeichneten Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau (7,3 %), verarbeitendes Gewerbe (7,3 %) und Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung (7,3 %) gefolgt von der Branche Verkehr und Transport (7,1 %) und der Metallindustrie (6,9 %). Der niedrigste Krankenstand war mit 4,5 % in der Branche Banken und Versicherungen zu finden.

Methodik

Veröffentlicht: Oktober 2025
Datenstand: 2024
Nächste Veröffentlichung: 2026
Methodische Hinweise: Der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO), der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik herausgegebene Fehlzeiten-Report fokussiert seit 1999 jährlich ein aktuelles Schwerpunktthema aus dem Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. In zahlreichen Fachbeiträgen beleuchten Autoren aus Wissenschaft und Praxis aktuelle Fragestellungen zum Schwerpunktthema und geben Impulse für die betriebliche Praxis. 

Zusätzlich liefert der Fehlzeiten-Report in jeder Ausgabe detaillierte Auswertungen zum aktuellen Arbeitsunfähigkeitsgeschehen und ermöglicht einen differenzierten Blick auf die Arbeitnehmergesundheit in Deutschland. 2024 waren ca. 15 Mio. Erwerbstätige bei der AOK versichert.