Fehlzeiten-Report

Der jährliche Fehlzeiten-Report der AOK wertet die Arbeitsunfähigkeit ihrer Versicherten aus und beschäftigt sich jeweils mit einem aktuelle Schwerpunktthema des Betrieblichen Gesundheitsmanagements – 2024 mit dem Thema „Bindung und Gesundheit – Fachkräfte gwinnen und halten“.

Ausgewählte Ergebnisse: Arbeitsunfähigkeit

  • Der Krankenstand im Jahr 2023 veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr kaum und lag bei 6,6 % (2022: 6,7 %). 
  • Im Schnitt waren die AOK versicherten Beschäftigten 23,9 Kalendertage arbeitsunfähig. 
  • Für fast zwei Drittel aller AOK-Mitglieder (63,9 %) wurde mindestens einmal im Jahr eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt. Damit lag die Arbeitsunfähigkeitsquote um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr (2022: 64,5 %).
  • Das Fehlzeitengeschehen wird hauptsächlich von sechs Krankheitsarten dominiert. Im Jahr 2023 gingen 19,5 % der Fehlzeiten auf Muskel- und Skelett-Erkrankungen und 15,4 % auf Atemwegserkrankungen zurück, danach folgten psychische Erkrankungen (11,9 %), Verletzungen (9,1 %) sowie Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane (4,5 bzw. 3,8 %).
  • Im Vergleich zu den anderen Krankheitsarten kommt den psychischen Erkrankungen nach wie vor eine besondere Bedeutung zu: Seit 2013 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 56,5 % zugenommen.
  • Im Jahr 2023 wurden erneut mehr Fälle aufgrund psychischer Erkrankungen (4,6 %) als aufgrund von Herz-und Kreislauf-Erkrankungen (2,7 %) registriert. Die durchschnittliche Falldauer psychischer Erkrankungen war im Jahr 2023 mit 28,1 Tagen je Fall mehr als doppelt so lang wie der Durchschnitt mit 10,6 Tagen je Fall im Jahr 2023.
  • In den Branchen Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung sowie Gesundheits- und Sozialwesen lag der Krankenstand mit 7,5 % am höchsten. Ebenfalls hohe Krankenstände verzeichneten Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau (7,4 %) gefolgt von dem verarbeitenden Gewerbe (7,3 %), der Branche Verkehr und Transport (7,1 %) und der Metallindustrie (6,9 %). Der niedrigste Krankenstand war mit 4,5 % in der Branche Banken und Versicherungen zu finden.

Methodik

Veröffentlicht: Oktober 2024
Datenstand: 2023
Nächste Veröffentlichung: 2025
Methodische Hinweise: Der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO), der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik herausgegebene Fehlzeiten-Report fokussiert seit 1999 jährlich ein aktuelles Schwerpunktthema aus dem Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. In zahlreichen Fachbeiträgen beleuchten Autoren aus Wissenschaft und Praxis aktuelle Fragestellungen zum Schwerpunktthema und geben Impulse für die betriebliche Praxis. 

Zusätzlich liefert der Fehlzeiten-Report in jeder Ausgabe detaillierte Auswertungen zum aktuellen Arbeitsunfähigkeitsgeschehen und ermöglicht einen differenzierten Blick auf die Arbeitnehmergesundheit in Deutschland. 2023 waren 15,1 Mio. Beschäftigte bei der AOK versichert.