Sachstandsanalyse zur Ausbildung von Menschen mit Behinderung

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat den aktuellen Stand der Ausbildung von Menschen mit Behinderung analysiert. Im Fokus der Untersuchung stehen die Ausbildungsregelungen nach § 66 BBiG/§ 42m HwO für Menschen mit Behinderung sowie die rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation für Ausbilderinnen und Ausbilder (ReZA).

Ausgewählte Ergebnisse

  • Zwischen 20 und 40 % der Betriebe in unterschiedlichen Betriebsgrößen kennen die Möglichkeit, Menschen mit Behinderung nach § 66 BBiG/§ 42m HwO auszubilden, wobei der Bekanntheitsgrad bei kleinen und mittleren Betrieben bis 199 Beschäftigte prozentual höher liegt als bei Unternehmen mit über 200 Beschäftigten.
  • Seit dem Jahr 2012 bilden etwa 14 % aller Ausbildungsbetriebe in der einen oder anderen Form Menschen mit Behinderung aus.
  • Betriebe, die Menschen mit Behinderung ausbilden, tun dies in über der Hälfte der Fälle (58,4 %) in Vollausbildungen, gefolgt von Ausbildungen nach § 66 BBiG/§ 42m HwO mit 35,8 %.
  • Der praktische Teil der Ausbildung von Menschen mit Behinderung erfolgt zu 60,1 % ausschließlich im Betrieb, was mit dem vergleichsweise hohen Anteil an Vollausbildungen zusammenhängen dürfte. Etwas mehr als ein Drittel bildet ausschließlich in Kooperation aus, zum Beispiel mit einem Berufsbildungswerk.
  • Fast die Hälfte (rund 46 %) der Absolventinnen und Absolventen mit einem Abschluss nach § 66 BBiG/§ 42m HwO im Jahr 2015 stand zum Zeitpunkt der Erhebung in einem Beschäftigungsverhältnis; davon rund 30 % in einer Vollzeittätigkeit, weitere rund 14 % in Teilzeitbeschäftigung und etwa 2 % in einem Minijob (450-Euro-Job). In einer weiteren Ausbildung befanden sich etwa 12 % der befragten Absolventen und Absolventinnen. Mehr als ein Drittel der Befragten (rund 35 %) war zum Zeitpunkt der Erhebung nach eigenen Angaben nicht erwerbstätig und nicht in Ausbildung.

Methodik

Veröffentlicht: 2017
Methodische Hinweise: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit der vorliegenden Studie beauftragt, um die Ausbildung von Menschen mit Behinderung wissenschaftlich zu betrachten und zu analysieren.