IW-Trends: Erfolgsfaktoren betrieblicher Inklusion
Sich gut am Arbeitsplatz integriert zu fühlen, ist ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer empirischen Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die auf Basis der Antworten von knapp 1.300 Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sowie Hör- und Sehschädigungen in drei REHADAT-Befragungen erstellt wurde.
Ausgewählte Ergebnisse
- 84 % der befragten Beschäftigten mit Behinderungen fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz gut integriert.
- Das Betriebsklima nehmen knapp drei Viertel der Befragten als unterstützend wahr.
- Bei 32 % der Befragten fanden organisatorische Arbeitsanpassungen statt, beispielsweise die Veränderung von Arbeits- und Pausenzeiten, ein flexibler Arbeitsort, eine andere Aufgabenzuteilung, besondere Qualifizierungen oder Weiterbildung.
- Bei 41 % der Befragten wurden technische Anpassungen am Arbeitsplatz oder im Arbeitsumfeld vorgenommen, beispielsweise Hilfs- oder Arbeitsmittel bereitgestellt oder die Barrierefreiheit angepasst.
- Die eigene Informiertheit bezüglich des Themas Beruf im Zusammenhang mit der eigenen Erkrankung oder Behinderung beurteilten 44 % der Befragten als umfassend. Jeder achte Beschäftigte bezeichnete die eigene Informiertheit als unzureichend.
Daten-Quelle
Methodik
Veröffentlicht: Juli 2021
Datenstand: 2018, 2019, 2020
Die Untersuchung basiert auf drei Online-Befragungen, die sich an Beschäftigte mit unterschiedlichen Behinderungen richteten. Erfragt wurden vor allem Merkmale und das Erleben ihres Arbeitsumfelds. Die teilstandardisierten Fragebögen der drei Erhebungen waren überwiegend deckungsgleich, wodurch die Antworten zu einer Stichprobe gepoolt werden konnten. Menschen mit Behinderungen sowie ihre Interessensvertretungen brachten ihre Expertise in die Konzeption der Befragung ein. Die Befragungen erfolgten über ein barrierefreies Online-Tool, sodass die Navigation und Beantwortung zum Beispiel auch für blinde Menschen uneingeschränkt möglich waren.
Stichprobe: Voraussetzung für die Teilnahme an der Befragung war ein bestehendes Beschätigungsverhältnis (einschließlich Mini- oder Midi-Job, betriebliche Ausbildung, Praktikum und studentische Mitarbeitende) sowie das Vorhandensein einer Behinderung oder chronischen Erkrankung (entsprechend der Zielgruppe der jeweiligen Befragung).
Insgesamt nahmen 1.283 Personen teil, die Stichprobe ist allerdings nicht repräsentativ.