IAB-Kurzbericht: Partizipation am Arbeitsmarkt
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) hat untersucht, wie das Eintreten einer Schwerbehinderung die individuelle Erwerbsbiografie beeinflusst.
Ausgewählte Ergebnisse
- Schwerbehinderungen sind in Deutschland weit verbreitet und treten zum Großteil im Laufe des Erwerbslebens auf. Ist dies der Fall, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre später erwerbstätig zu sein, um etwa 16 Prozentpunkte im Vergleich zu ähnlichen Personen, die nicht schwerbehindert werden.
- Nach Eintreten der Schwerbehinderung wechseln Personen mehrheitlich in die Nichterwerbsbeteiligung. Übergänge in Arbeitslosigkeit spielen dagegen kaum eine Rolle.
- Für diejenigen, die weiterarbeiten, gehen die Löhne nach Eintritt der Schwerbehinderung langfristig zurück: Nach fünf Jahren liegen die Verluste bei 7 Prozentpunkten im Vergleich zur Kontrollgruppe.
- Neben denjenigen, die den Arbeitsmarkt komplett verlassen, wechseln viele Personen mit Schwerbehinderung in Teilzeit oder in Tätigkeiten, die körperlich wie psychisch weniger belastend sind als die Tätigkeiten, die sie vor dem Eintritt der Schwerbehinderung ausgeübt haben.
Methodik
Veröffentlicht: Dezember 2024
Auf Basis von administrativen Daten der Bundesagentur für Arbeit aus der Beschäftigungsstatistik der schwerbehinderten Menschen (BsbM), die mit den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB verknüpft wurden, werden in den Analysen Personen betrachtet, die im Laufe ihres Erwerbslebens eine Schwerbehinderung erfahren haben, diese vom Versorgungsamt anerkennen ließen und dem Arbeitgeber meldeten. So können Mechanismen wie Arbeitszeitanpassungen, Berufs- und Tätigkeitswechsel oder Gründe, warum ein Austritt aus dem Arbeitsmarkt geschieht, untersucht werden.