Bundesagentur für Arbeit: Arbeitslosigkeit
Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht im Rahmen ihrer Arbeitsmarktstatistik auch die Arbeitslosenzahlen schwerbehinderter Menschen.
- Häufigste Ursache einer Schwerbehinderung ist eine im Lebensverlauf erworbene Krankheit. Schwerbehinderte Menschen sind daher meist älter; in Folge des demografischen Wandels wird ihre Zahl steigen.
- Die Erwerbsbeteiligung schwerbehinderter Menschen ist deutlich niedriger als bei der nicht-schwerbehinderten Bevölkerung.
- Die Arbeitsmarktentwicklung für schwerbehinderte Menschen wird weniger durch die Konjunktur und stärker durch rechtliche Rahmenbedingungen und die demografische Entwicklung beeinflusst.
- Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen nach dem Anzeigeverfahren SGB IX stieg im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich, wobei der tendenzielle Wachstumstrend lediglich in den von der Corona-Pandemie stark betroffenen Jahren 2020 und 2021 unterbrochen wurde.
- Schwerbehinderte Menschen arbeiten in allen Branchen. Häufig sind sie im Verarbeitendem Gewerbe oder im Öffentlichen Dienst tätig.
- Im Durchschnitt des Jahres 2023 waren 166.000 schwerbehinderte Menschen arbeitslos (+2.000 im Vergleich zum Vorjahr).
- Arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung sind gut qualifiziert: Anteilig finden sich bei schwerbehinderten Arbeitslosen etwas mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen.
- Schwerbehinderten Arbeitslosen gelingt es trotzdem seltener als nicht-schwerbehinderten, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen.
- Die Dynamik der Arbeitslosigkeit ist bei schwerbehinderten Arbeitslosen deutlich geringer als bei nicht-schwerbehinderten. Die Dauer der Arbeitslosigkeit und der Anteil der Langzeitarbeitslosen sind daher deutlich höher.
- Die Zahl der schwerbehinderten Menschen in Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik lag 2023 unter dem Vorjahresniveau.
Datenquelle
Methodik
Veröffentlicht: Juli 2024
Datenstand: verschiedene bis 2023
Methodische Hinweise: Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation schwerbehinderter Menschen in Deutschland.
- 2023 waren im Jahresdurchschnitt 165.725 schwerbehinderte Menschen arbeitslos (6,4 % aller Arbeitslosen).
- Das waren 2.218 schwerbehinderte Menschen mehr als 2022 (+1,4 %).
- Zugänge in Arbeitslosigkeit: 317.013 (+1,6 %)
- Abgänge aus Arbeitslosigkeit: 329.875 (-1,4 %)
Datenquelle
Methodik
Veröffentlicht: März 2024
Datenstand: 2023
Nächste Veröffentlichung: 17. Februar 2025
Methodische Hinweise: Die Tabellen erscheinen jährlich und enthalten u. a. Informationen über Bestand, Schwerbehinderte, Arbeitslosenquoten, Zugang und Abgang nach Rechtskreisen und weitere Merkmale.
Eine offizielle Arbeitslosenquote schwerbehinderter Menschen existiert nicht. Für eine jährliche Darstellung werden jedoch Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen auf Basis eingeschränkter Bezugsgrößen ermittelt, siehe Methodik.
- Die Arbeitslosenquote schwerbehinderter (und ihnen gleichgestellter) Menschen (auf Basis einer eingeschränkten Bezugsgröße) lag 2023 bei 11,0 %. Sie ist deutlich höher als eine entsprechend berechnete personengruppenübergreifende Referenzquote (2023: 6,9 %).
- Mit einer Quote von zuletzt 12,1 % sind schwerbehinderte Menschen in Ostdeutschland noch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als schwerbehinderte Menschen in Westdeutschland (Quote 2023: 10,8 %).
- Das Bundesergebnis für 2023 von 10,8 % setzt sich aus einer anteiligen SGB III-Quote von 4,6 % und einer anteiligen SGB II-Quote von 6,4 % zusammen.
- Im Vorjahresvergleich nahm die bundesweite Arbeitslosenquote schwerbehinderter Menschen um 0,2 Prozentpunkte ab, während sich die personengruppenübergreifende Referenzquote um 0,5 Prozentpunkte erhöhte. Damit ist der Abstand zwischen diesen beiden Quoten zuletzt etwas geringer geworden.
Datenquelle
Methodik
Veröffentlicht: Juli 2024
Datenstand: verschiedene bis 2023
Nächste Veröffentlichung: 2025
Methodische Hinweise: Eine offizielle Arbeitslosenquote schwerbehinderter Menschen existiert nicht. Für eine jährliche Darstellung werden jedoch Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen auf Basis eingeschränkter Bezugsgrößen ermittelt.
Bei der Quotenbildung wird die Arbeitslosenzahl des jeweiligen Jahres auf die Zahl der schwerbehinderten abhängigen Erwerbspersonen des Vorjahres bezogen. Die abhängigen Erwerbspersonen setzen sich wie folgt zusammen: arbeitslose Schwerbehinderte, beschäftigte Schwerbehinderte bei Arbeitgebern mit 20 oder mehr Arbeitsplätzen und beschäftigte Schwerbehinderte bei Arbeitgebern mit weniger als 20 Arbeitsplätzen. Letzterer Wert wird nur alle 5 Jahre erhoben und deshalb bis zum Vorliegen aktuellerer Werte für die folgenden Jahre übernommen. Jahresdurchschnitte zu beschäftigten Schwerbehinderten bei Arbeitgebern mit 20 oder mehr Arbeitsplätzen können in Analogie zur jahresdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit bis derzeit 2022 berechnet werden. Entsprechend können die Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen auf Basis eingeschränkter Bezugsgrößen bis derzeit einschließlich 2023 berechnet werden. Bei der Interpretation der Quoten sollte unbedingt beachtet werden, dass die Bestandteile der Bezugsgröße – so wie oben dargestellt – unterschiedlich erhoben werden und zeitlich auseinanderliegen.
Zum Vergleich wird eine personengruppenübergreifende Referenzquote gebildet. Dabei werden alle Arbeitslose auf folgende Teilkomponenten der Bezugsgröße zur Berechnung der Arbeitslosenquote auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen bezogen: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Beamte und Arbeitslose. Damit werden die Arbeitslosenquoten schwerbehinderter Menschen und die personengruppenübergreifenden Referenzquoten analog berechnet.
(Die Bundesagentur für Arbeit hat Zahlen, in denen sich die Auswirkungen der Coronakrise spiegeln, von April 2020 bis März 2022 veröffentlicht. Hier der letzte Berichtsmonat März 2022:)
- Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen hat im Vergleich zum Vormonat leicht abgenommen und lag im März 2022 bei 166.366 Personen (im Februar 2022 bei 168.806 Personen). Das waren 7 % aller in Deutschland arbeitslos gemeldeten Menschen. Im Vergleich zum März 2020 waren im März 2022 8.840 (5,6 %) mehr schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.
- Die Zahl der registrierten Arbeitslosen insgesamt ist im März 2022 gegenüber März 2020 um 26.795 oder 1,1 % auf 2.362.162 gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen ist im Vergleich zum Anstieg bei allen arbeitslosen Menschen prozentual deutlich höher. Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen geht langsamer zurück als die Arbeitslosigkeit aller Arbeitslosen.
Datenquelle
Methodik
Veröffentlicht: 29.03.2022
Berichtsmonat: März 2022