Rheinland-Pfalz: Lage der Menschen mit Behinderung

Die Landesregierung berichtet alle zwei Jahre über die Umsetzung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes und die Lage von Menschen mit Behinderung in Rheinland-Pfalz. Der nun vorliegende Siebte Bericht orientiert sich an dem fortgeschriebenen Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Ausgewählte Ergebnisse

  • In Rheinland-Pfalz lebten im Jahr 2017 (Stichtag 31.03.2017) insgesamt 338.781 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
  • Über ein Drittel (138.992 Personen) hatte einen Grad der Behinderung (GdB) von 50, knapp ein Viertel (91.769 Personen) einen GdB von 100.
  • Der größte Anteil der Menschen mit Behinderung ist 60 Jahre und älter (68 % beziehungsweise 264.316 Personen).
  • Zählt man zu dieser Gruppe noch die Zahl der Personen aus der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen hinzu (gesamt: 63.591), so ergibt sich ein Prozentsatz von rund 84 % aller Menschen mit Behinderung, die älter als 50 Jahre sind.
  • Menschen mit Behinderung haben in Rheinland-Pfalz einen Anteil von 9,5 % an der Gesamtbevölkerung.
  • In den beschäftigungspflichtigen Unternehmen und Behörden ist die Anzahl der von Menschen mit Behinderung besetzten Pflichtarbeitsplätze gesunken. Im Jahr 2015 waren dort 36.406 Menschen mit Behinderung tätig – 779 Personen weniger als noch im Jahr 2013. Das entspricht einer Quote von 4,12 % im Jahr 2015 gegenüber 4,2 % im Jahr 2013.
  • Zwischen öffentlichen und privaten Arbeitgebern ist die Entwicklung unterschiedlich. Während bei den privaten Arbeitgebern von 2013 bis 2015 ein Rückgang von 1.976 Beschäftigten mit Behinderung zu verzeichnen ist (2015 gesamt: 24.525), lag bei den öffentlichen Arbeitgebern ein Zuwachs von 1.197 Personen vor (2015 gesamt: 11.881). Mit 5,3 % liegt die Beschäftigungsquote im öffentlichen Dienst damit weiterhin höher als die bei privaten Arbeitgebern (3,7 %).
  • Die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung sowie deren Anteil an allen arbeitslosen Menschen insgesamt ist im Zeitraum von 2011 bis 2015 gestiegen. Dies entspricht der Entwicklung in Deutschland, liegt aber in Rheinland-Pfalz leicht unter dem Bundesdurchschnitt.
  • Im Mai 2015 waren insgesamt 7.129 Personen mit Schwerbehinderung in Rheinland-Pfalz arbeitslos gemeldet, 585 Personen mehr als im Mai 2011. Die Zahl ist seit 2011 gestiegen (jeweils Mai: 2012: 6.598; 2013: 6.771; 2014: 6.904).

Methodik

Veröffentlicht: Dezember 2017
Datenstand: 2017
Nächste Veröffentlichung: Dezember 2019
Methodische Hinweise: Die Landesregierung Rheinland-Pfalz berichtet alle zwei Jahre über die Umsetzung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes und die Lage von Menschen mit Behinderungen in Rheinland-Pfalz. Der vorliegende Siebte Bericht orientiert sich an dem fortgeschriebenen Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung.

Ähnlich wie der Aktionsplan beschreibt der Bericht in insgesamt zehn Handlungsfeldern, was in den letzten zwei Jahren erreicht wurde, um die Gesellschaft barrierefreier und inklusiver zu gestalten. Die zehn Handlungsfelder sind: Bildung/Erziehung, Arbeit/Beschäftigung, Wohnen, Kultur/Freizeit/Sport/Tourismus, Gesundheit/Pflege, Gleichstellung/Schutz der Grund- und Menschenrechte, Interessensvertretung, Barrierefreiheit/Mobilität, Barrierefreie Kommunikation/Information und Bewusstseinsbildung/(inter-)nationale Vernetzung.