Mikrozensus

Der Mikrozensus ist eine statistische Erhebung, bei der ein Prozent der Privathaushalte nach seinen Lebensbedingungen befragt wird – u. a. werden auch Fragen zur Behinderung gestellt. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht dazu regelmäßig den Bericht „Mikrozensus – Lebenslagen der behinderten Menschen“.

Ausgewählte Ergebnisse 2023

  • Im Jahr 2023 lebten in Deutschland 7,3 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung in Privathaushalten.
  • Der größte Teil, nämlich rund 4,8 Millionen Menschen, war schwerbehindert, 2,5 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung. 
  • Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 86 % der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter.
  • Insgesamt 18 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren hatten keinen allgemeinen Schulabschluss. Menschen ohne Behinderung in diesem Alter waren deutlich seltener ohne Abschluss (5,5 %). Abitur hatten 15 % der behinderten und 30 % der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse.
  • Am Arbeitsmarkt zeigt sich eine niedrigere Erwerbsquote: 73 % der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren waren erwerbstätig oder suchten nach einer Tätigkeit, bei den gleichaltrigen Nichtbehinderten waren es 89 %. 

Methodik

Veröffentlicht: Juli 2025
Datenstand: 2023
Methodische Hinweise: Der Mikrozensus ist eine statistische Erhebung, bei der ein Prozent der Privathaushalte (2023: 767.00 Personen / 380.00 Haushalte) jährlich nach seinen Lebensbedingungen befragt wird. Die Fragen zur Behinderung werden inzwischen jährlich mit freiwilliger Auskunftserteilung gestellt. Sie sind nun Teil der 0,45% Unterstichprobe. Die Antwortquote zu den Fragen zur Behinderung beträgt dabei 2023 rund 81%.

ACHTUNG: Für eine Weiterführung der Methodik fehlen inzwischen verlässliche Angaben zum Anteil der in Einrichtungen lebendenden behinderten Menschen. Daher werden ab der Erhebung 2022 die Ergebnisse zu den behinderten und nichtbehinderten Menschen nicht mehr in der bisherigen Form ausgewiesen. Es erfolgt dabei auch keine Anpassung mehr an die Statistik der schwerbehinderten Menschen. Insgesamt liegen die absoluten Werte nun deutlich niedriger als zuvor! Sie sind von daher eher als Untergrenze zu betrachten.