Psychische Erkrankung

Es gibt viele Statistiken zum Thema psychische Erkrankung – hier finden Sie eine Auswahl.

Ende 2023 hatten laut Schwerbehindertenstatistik 217.780 schwerbehinderte Menschen eine endogene Psychose, 506.535 eine Neurose/Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung, und 55.895 waren suchtkrank.

Ausgewählte Ergebnisse

  • Psychische Erkrankungen verursachten 17,4 % des Krankenstandes der DAK-versicherten Beschäftigten.
  • Betroffenenquote: 7 % der beschäftigten Versicherten, deren Daten ausgewertet wurden, hatten 2024 mindestens eine Krankschreibung aufgrund einer psychischen Erkrankung.
  • 2024 kamen auf 100 Versicherte 342 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) und 10,4 AU-Fälle. Das sind 2 % mehr Fälle als im Vorjahr.
  • Die Anzahl der AU-Tage für psychische Erkrankungen lag bei Frauen über der der Männer (Frauen 431 Fehltage je 100 Versicherte gegenüber 266 bei Männern).
  • Die durchschnittliche Falldauer im Jahr 2024 betrug 33 AU-Tage.
  • Die AU-Fallzahl bei psychischen Erkrankungen ist bereits bei jungen Beschäftigten hoch. Mit zunehmendem Alter steigt die durchschnittliche Krankschreibungsdauer auf rund 58 Tage an.
  • Im Gesundheitswesen kamen 2024 auf 100 Versicherte 476 AU-Tage und in der öffentlichen Verwaltung 402 AU-Tage.
  • Depressionen verursachten 182,6 AU-Tage je 100 Versicherte. Im Vergleich zum Vorjahr war das Niveau nahezu unverändert (2023: 182,2 AU-Tage je 100 Versicherte).
  • Reaktionen auf schwere Belastungs- und Anpassungsstörungen verzeichneten mit 60,3 AU-Tagen je 100 Beschäftigte einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 %.

Methodik

Veröffentlicht: April 2025
Datenstand: 2024
Methodische Hinweise: Für den aktuellen Psychreport wertete das Berliner IGES Institut Daten von rund 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus ganz Deutschland aus.

Ausgewählte Ergebnisse

  • 20 % der Berufstätigen gaben an, dass bei ihnen schon einmal die Diagnose Depression gestellt worden sei.
  • Weitere 19 % der befragten Arbeitnehmer vermuten, schon einmal im Leben an Depression erkrankt gewesen zu sein – bisher jedoch ohne eine ärztliche Diagnose.
  • Einen Suizid oder Suizidversuch eines Kollegen haben bereits 15 % der Mitarbeiter erlebt.
  • Die Mehrheit der Beschäftigten mit Depression spricht am Arbeitsplatz nicht über die Erkrankung.
  • Ein Drittel der Betroffenen geht hingegen offen im beruflichen Umfeld damit um – mit zumeist positiven Erfahrungen (70 %). Jeder Vierte (26 %) hatte allerdings das Gefühl, dass durch den offenen Umgang nicht mehr die eigene Leistung, sondern die Erkrankung im Vordergrund stand.
  • 22 % der an Depression erkrankten Mitarbeiter berichten von möglichen Anlaufstellen bei psychischen Problemen in ihrer Organisation (u. a. Betriebsarzt, Betriebliche Sozialberatung, Betriebsrat).
  • 30 % von ihnen haben derartige Hilfen wirklich in Anspruch genommen – 74 % davon mit guten Erfahrungen.
  • Belastungen am Arbeitsplatz (95 %), Konflikte im Job/mit Kollegen (93 %) und die dauerhafte Erreichbarkeit (83 %) gelten bei den Bundesbürgern als wichtigste Ursachen für Depression.
  • Dass die Depression auch biologische Ursachen hat, ist dagegen weniger bekannt. So kennen nur 64 % die erbliche Komponente der Depression. Nur 57 % wissen, dass während der Depression vielfältige Hirnprozesse verändert sind. 

Methodik

Bitte beachten: es gibt eine aktuellere Version des Depressions-Barometer, aber diese hat nicht den Schwerpunkt Arbeitsleben!
Veröffentlicht:
November 2021
Datenstand: 2021
Methodische Hinweise: Die repräsentative Befragung untersucht jährlich Einstellungen und Erfahrungen zur Depression in der Bevölkerung. Befragt wurden 5.283 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen Online-Panel im September 2021.

Ausgewählte Ergebnisse

  • 37 % der SGB II-Leistungsbezieherinnen und -bezieher weisen innerhalb eines Jahres eine psychiatrische Diagnose auf.
  • Ein großer Teil könnte mehr als drei Stunden pro Tag berufstätig sein.
  • Mehr als 40 % der Neuzugänge in Erbwersminderungsrente sind mit einer psychischen Erkrankung begründet.

Methodik

Veröffentlicht: 2013
Methodische Hinweise: Der Bericht präsentiert Ergebnisse zur Situation von Leistungsempfängerinnen und -empfängern im Sozialgesetzbuch II (SGB II), die von psychischen Störungen betroffen sind. Methodisch liegen dem Bericht eine Literaturanalyse, (Sekundär)Auswertungen von Daten der Sozialversicherung und Experteninterviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsverwaltung (Jobcenter, Arbeitsagenturen, Fachdienste), von Sozialpsychiatrischen Diensten, Tageskliniken/Kliniken für Psychiatrie, Integrationsfachdiensten sowie Rehabilitationseinrichtungen und -diensten zu Grunde.