Psychische Erkrankung
Es gibt viele Statistiken zum Thema psychische Erkrankung – hier finden Sie eine Auswahl.
Ende 2021 hatten laut Schwerbehindertenstatistik 217.695 schwerbehinderte Menschen eine endogene Psychose, 4527.360 eine Neurose/Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung, und 57.120 waren suchtkrank.
Ausgewählte Ergebnisse
- Anstieg der AU-Tage wegen psychischer Erkrankungen um 52 Prozent im Zehnjahresvergleich.
- Deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Branchen und Berufsgruppen. Erzieher, Sozialpädagogen und Theologinnen sowie Fachkräfte in der Altenpflege hatten 2023 mit 534 bzw. 531 Tagen je 100 Versicherte die meisten AU-Tage.
- Im Vorjahresvergleich stieg die Anzahl der AU-Fälle um 21 Prozent auf 9,9 Fälle je 100 Versicherte an.
- In den jüngeren Altersgruppen war der Zuwachs bei den AU-Fällen am höchsten.
- Ursächlich für die deutliche Fall-Zunahme war das vermehrte Aufkommen vieler kurzer Krankschreibungen.
- Depressionen waren weiterhin der wichtigste Krankschreibungsgrund (122 AU-Tage je 100 Versicherte).
- Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen verursachten 89 AU-Tage und hatten mit einem Plus von 29 Prozent den stärksten Anstieg bei den AU-Fällen.
- Die Betroffenenquote lag bei sieben Prozent, nach sechs Prozent im Vorjahr..
Methodik
Veröffentlicht: Februar 2024
Datenstand: 2023
Methodische Hinweise: Für den aktuellen Psychreport wertete das Berliner IGES Institut Daten von rund 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus ganz Deutschland aus.
Datenquelle
Ausgewählte Ergebnisse
- 20 % der Berufstätigen gaben an, dass bei ihnen schon einmal die Diagnose Depression gestellt worden sei.
- Weitere 19 % der befragten Arbeitnehmer vermuten, schon einmal im Leben an Depression erkrankt gewesen zu sein – bisher jedoch ohne eine ärztliche Diagnose.
- Einen Suizid oder Suizidversuch eines Kollegen haben bereits 15 % der Mitarbeiter erlebt.
- Die Mehrheit der Beschäftigten mit Depression spricht am Arbeitsplatz nicht über die Erkrankung.
- Ein Drittel der Betroffenen geht hingegen offen im beruflichen Umfeld damit um – mit zumeist positiven Erfahrungen (70 %). Jeder Vierte (26 %) hatte allerdings das Gefühl, dass durch den offenen Umgang nicht mehr die eigene Leistung, sondern die Erkrankung im Vordergrund stand.
- 22 % der an Depression erkrankten Mitarbeiter berichten von möglichen Anlaufstellen bei psychischen Problemen in ihrer Organisation (u. a. Betriebsarzt, Betriebliche Sozialberatung, Betriebsrat).
- 30 % von ihnen haben derartige Hilfen wirklich in Anspruch genommen – 74 % davon mit guten Erfahrungen.
- Belastungen am Arbeitsplatz (95 %), Konflikte im Job/mit Kollegen (93 %) und die dauerhafte Erreichbarkeit (83 %) gelten bei den Bundesbürgern als wichtigste Ursachen für Depression.
- Dass die Depression auch biologische Ursachen hat, ist dagegen weniger bekannt. So kennen nur 64 % die erbliche Komponente der Depression. Nur 57 % wissen, dass während der Depression vielfältige Hirnprozesse verändert sind.
Methodik
Bitte beachten: es gibt eine aktuellere Version des Depressions-Barometer, aber diese hat nicht den Schwerpunkt Arbeitsleben!
Veröffentlicht: November 2021
Datenstand: 2021
Methodische Hinweise: Die repräsentative Befragung untersucht jährlich Einstellungen und Erfahrungen zur Depression in der Bevölkerung. Befragt wurden 5.283 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen Online-Panel im September 2021.
Ausgewählte Ergebnisse
- 37 % der SGB II-Leistungsbezieherinnen und -bezieher weisen innerhalb eines Jahres eine psychiatrische Diagnose auf.
- Ein großer Teil könnte mehr als drei Stunden pro Tag berufstätig sein.
- Mehr als 40 % der Neuzugänge in Erbwersminderungsrente sind mit einer psychischen Erkrankung begründet.
Methodik
Veröffentlicht: 2013
Methodische Hinweise: Der Bericht präsentiert Ergebnisse zur Situation von Leistungsempfängerinnen und -empfängern im Sozialgesetzbuch II (SGB II), die von psychischen Störungen betroffen sind. Methodisch liegen dem Bericht eine Literaturanalyse, (Sekundär)Auswertungen von Daten der Sozialversicherung und Experteninterviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsverwaltung (Jobcenter, Arbeitsagenturen, Fachdienste), von Sozialpsychiatrischen Diensten, Tageskliniken/Kliniken für Psychiatrie, Integrationsfachdiensten sowie Rehabilitationseinrichtungen und -diensten zu Grunde.