DGUV: Betriebliche Barrierefreiheit in ausländischen Unternehmen
Das Ziel der Studie ist es, Ansätze und Maßnahmen im Ausland zu finden, die zu einem barrierefreien Arbeitsumfeld beitragen. Von besonderer Bedeutung sind insbesondere die Beispiele, die über den Einzelfall hinausgehen, übergeordnete Veränderungen anstoßen und dadurch auf mehrere Unternehmen übertragbar sind.
Ausgewählte Ergebnisse
Im Laufe der Studie wurden drei Erfolgsfaktoren identifiziert, die für den systematischen Abbau von Barrieren in Unternehmen unabdingbar sind.
- Bewusstseinsbildung: Die Überzeugung und die Unterstützung des Top-Managements sind unerlässlich. Sollte das Verständnis auf Management-Ebene für eine barrierefreie Arbeitsumgebung nicht vorhanden sein, ist es nicht möglich, die erforderlichen Mittel in Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die es bedarf, um Barrieren nachhaltig und in einem ganzheitlichen Ansatz abzubauen.
- Strukturen: Der systematische Abbau von Barrieren in Unternehmen lässt sich nicht mithilfe einzelner Initiativen oder anlassbezogener Maßnahmen verbessern. Die Erschließung von unternehmensinternen Strukturen und die Bestimmung von Verantwortlichkeiten fördern die Mobilisierung von Ressourcen, die für einen dauerhaften und strategisch angelegten Umsetzungsprozess erforderlich sind.
- Begleitung: Unternehmen im Ausland, die Inklusion als Bestandteil der Unternehmensziele definieren, nutzen externe Beratungsangebote, die den barrierefreien Umgestaltungsprozess nachhaltig begleiten und unterstützen. Hervorzuheben ist, dass sich die Zuständigkeit der Ansprechperson vor Ort über den Einzelfall hinaus an den Unternehmen ausrichtet, sodass jedes Unternehmen eine feste Ansprechperson hat.
Methodik
Veröffentlicht: Juni 2020
Methodische Hinweise: Das Ziel der Studie ist es, Best-Practice-Beispiele im Ausland zu identifizieren, die Barrieren in Unternehmen der Privatwirtschaft abbauen und dadurch den Zugang von Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt verbessern. Diese Beispiele sollen u.a. Unternehmen und deren Verbände zur Förderung der vorausschauenden Barrierefreiheit in den Betrieben als Anregung zur Verfügung gestellt werden.
In der Studie steht insbesondere die Barrierefreiheit in den Arbeitsstätten im Mittelpunkt der Betrachtung, wozu auch das Zugangsverfahren (Stellenbewerbung) bzw. die Art der Arbeit (Heimarbeit) gehören.
Im Bericht werden neben rechtlichen Rahmenbedingungen zur Barrierefreiheit Best-Practice-Beispiele aus 11 Ländern vorgestellt. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) durchgeführt.