Barrierefreie Nutzung von Videokonferenzen
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat blinde, sehbehinderte und hörsehbehinderte Menschen zu ihren Erfahrungen mit Videokonferenzsystemen befragt.
Ausgewählte Ergebnisse
- Das mit Abstand am meisten genutzte Videokonferenzsystem ist Zoom, gefolgt von Microsoft Teams. Jedoch zeigt sich, dass eine große Bandbreite an verschiedenen Videokonferenzsystemen genutzt wird.
- Gut die Hälfte der Teilnehmenden nimmt an Videokonferenzsystemen auch über eine App auf dem Smartphone teil. Dabei nutzen eher blinde als sehbehinderte Menschen den Zugang zu Videokonferenzen via Smartphone.
- Videokonferenzsysteme werden von Teilnehmenden der Umfrage insbesondere im Bereich Ehrenamt und Freizeit genutzt, gefolgt von der Nutzung im beruflichen Kontext. Auch in für die Teilhabe besonders sensiblen Bereichen wie Vorstellungsgespräche oder Prüfungen wurden Videokonferenzsysteme bereits genutzt.
- Bei der Teilnahme an Videokonferenzen bereitet insbesondere die Chatfunktion Schwierigkeiten. 65 Prozent haben Probleme mit dem gleichzeitigen Verfolgen von Chat und Videokonferenz.
- Immerhin noch 31 Prozent der Teilnehmenden geben an, Probleme mit dem Heben der Hand (virtuelles Handzeichen) zu haben. Von den Teilnehmende, die Videokonferenzen auch administrativ betreuen, geben fast 60 Prozent Probleme mit der Wahrnehmbarkeit des virtuellen Handzeichens an.
- Am meisten bereitet den Teilnehmenden das Videokonferenzsystem Webex Schwierigkeiten.
- Die Kamera wird von den Teilnehmenden der Umfrage nur zu knapp einem Drittel eingeschaltet.
Methodik
Veröffentlicht: Dezember 2022
Datenstand: Februar 2022
Methodische Hinweise: Im Februar 2022 führte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband im Rahmen des Projekts „Virtuelle Teilhabe in Bildung, Beruf, Ehrenamt und Freizeit durch barrierefreie Nutzung von Videokonferenzen“ eine Umfrage zu Videokonferenzen unter blinden, sehbehinderten und hörsehbehinderten Menschen durch. 431 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt.